1. Worauf sind Sie spezialisiert?
Meine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung. Seit 2003 leite ich den Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen, wo ich Mitglied der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät bin.
2. Wie war es für Sie, am Glioblastom-Tag 2022 mitzuwirken?
Das Programm des Glioblastom-Tages war für mich sehr anregend und gab wichtige Impulse für Betroffene. Ich habe mich sehr gefreut, dabei zu sein und das Interview zur Versorgung von Krebsbetroffenen führen zu dürfen.
3. Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Versorgung von Krebs-Betroffenen in Deutschland?
Ich finde, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der Arzneimittelversorgung gut dasteht. Leider hapert es bisweilen aber an der interdisziplinären Kooperation und Vernetzung. Hier würde ich mir neue Anstöße wünschen.
4. Was hat sich bei der Behandlung von Krebs-Betroffenen über die letzten Jahrzehnte verändert?
Wir haben in den letzten Jahren viele gute Veränderungen gesehen. In immer mehr Bereichen haben zielgerichtete Therapien erhebliche Fortschritte gegenüber der zuvor nahezu alleine bestehenden Behandlung mit Chemotherapien gebracht. Es gibt aber noch viel zu tun!
5. Wo sehen Sie zukünftig Chancen für die bessere Versorgung von Krebs-Betroffenen in Deutschland?
Offen gestanden möchte ich hier lieber heute über Risiken sprechen: Das gerade in Kraft getretene Kostendämpfpungsgesetz kann m. E. dazu führen, dass sich der Zugang von Patient*innen zu neuen Therapien in Deutschland deutlich verlangsamt. Das gilt es, sorgfältig zu beobachten.